Die Hitze des Sommers macht vieles langsamer und wirkt manchmal geradezu lähmend. Wenn die Sonne brennt, scheint es so, als ob selbst die Natur ihren Atem anhält. Dann ist es gut, das eigene Lebenstempo herunterzufahren und sich zu nichts zu zwingen. Wir dürfen uns auch mal zurücklehnen, gar nichts tun, fünf gerade sein lassen – es ist in Ordnung! Denn in der Ruhe finden wir neue Kraft, in der Langeweile wachsen neue Ideen, in der Pause sammelt sich neue Energie. Schon die Frische des Abends belebt uns ja wieder, und auch manch müde Lebensgeister werden nach der Sommerhitze wieder erwachen.
Nach dieser Ausnahmezeit sehnen wir uns nach einer „Normalisierung“ unseres Lebens. Aber was heißt schon „normal“? Eigentlich wollen wir doch nichts anderes, als dass alles wieder genau so wird wie vor der Krise... Dabei wäre das vielleicht gar nicht erstrebenswert. Manche Veränderungen in unseren Lebensgewohnheiten sind nämlich durchaus sinnvoll: Bewusstes Einkaufen statt Schnäppchenjagd, Urlaub vor der Haustür statt umweltschädlicher Fernreisen, echte Erholung statt Freizeitstress. „Normal“ meint doch in Wahrheit nur das, was in den Augen der Mehrheit üblich ist. Und das kann und sollte sich manchmal wandeln. Wir alle zusammen entscheiden letztlich darüber, was als „normal“ gilt.